Eine einfache Antwort auf alle Schmerzen wird es nie geben. Schmerzen können, genau wie Menschen, sehr verschieden sein. Über dieses unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis gibt es jedoch viele Mythen, Missverständnisse und unnötige Ängste und nur wenige Leute sind auf dem aktuellen Wissensstand. Das ist schade, denn Schmerzen zu verstehen kann nachweislich viel dazu beitragen, besser damit umzugehen.

Forschungsarbeiten der Neurowissenschaft haben in den letzten Jahren zu faszinierenden Ergebnissen geführt. Beispielsweise zeigen Bilder von funktionellen Kernspintomographien (fMRI), wie das Innenleben unseres Gehirns bei verschiedenen Reizen wie Schmerzen, reagiert. Anhand dieser Untersuchungsmethode konnte Dr. L. Moseley, Physiotherapeut und Dozent für Schmerzwissenschaften an der Universität Sydney, beweisen, dass Menschen nach einer Intensivschulung über die Entstehung von Schmerzen eine Reduzierung ihrer Beschwerden erreichten. Der Unterricht mit Themen z.B. „Wie aus Gefahrensignalen Schmerzen werden“, oder „Was passiert, wenn Schmerzen bestehen bleiben“, führten zu einer deutlichen Abnahme der Aktivität von Hirnbereichen, die bei der Schmerzverarbeitung und -entstehung verantwortlich sind.

Physiotherapeuten mit besonderen Kenntnissen in Schmerzmanagement können Ihnen helfen die Kontrolle über Ihre Beschwerden zu erlangen und aktiver zu werden. Aufklärung, Wissen und Verstehen sollte die Basis für Ihre therapeutische Bewegung bilden um die mit den Schmerzen assoziierte Bedrohung zu reduzieren. Das wirkt sich auf alle eingehenden Signale, wie auch auf die Reaktionssysteme positiv aus. Lernen und begreifen Sie was Ihre Symptome verursacht; anschließend werden Sie neue Bewältigungsmöglichkeiten erlernen, allmählichen Belastungssteigerungen erproben und zu eine aktiveres Leben zurückfinden.

Auch in Kombination mit ärztlichen Maßnahmen, Entspannungstechniken, Fitnesstraining sowie Wellnesstherapien ist dieser Weg hilfreich. Denken Sie daran: Wissen ist ein sehr wirksames Mittel gegen Schmerzen.